Vaginismus kann sich anfühlen, als würde dein Körper sich von selbst verschließen – genau in dem Moment, in dem du Nähe zulassen möchtest. Vielleicht spürst du Schmerzen beim Sex, Verkrampfung oder inneren Widerstand, sobald es um Penetration geht. Vielleicht vermeidest du Berührung oder Intimität, obwohl du dich eigentlich danach sehnst. Vaginismus ist keine Einbildung – sondern eine tiefverankerte Schutzreaktion deines Körpers.
Die gute Nachricht ist, Vaginismus lässt sich lösen. Wenn dein Körper lernt, sich sicher zu fühlen und gewohnte Muster loszulassen, wird Öffnung möglich – im eigenen Tempo und ohne Zwang.
Mit der richtigen Begleitung, sanfter Körperarbeit und einem sicheren Rahmen kannst du lernen, dich wieder zu spüren, Vertrauen aufzubauen und Schritt für Schritt deinen eigenen Zugang zur Sexualität eröffnen.
Typische Vaginismus Symptome
Wenn der Körper sich schützt, tut er das oft auf eine Weise, die wir nicht bewusst steuern können. Manche Frauen mit Vaginismus oder Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) erleben körperliche Reaktionen, die sich schwer in Worte fassen lassen – und dennoch real sind. Vielleicht kommen dir folgenden Symptome bekannt vor:
Ursachen für Vaginismus und Dyspareunie
Viele Frauen fühlen sich mit Vaginismus allein – und das obwohl sehr viele Frauen davon betroffen sind. Die Ursachen können vielfältig sein, auf psychischer und/oder physischer Ebene:
Vaginismus verstehen
Vaginismus ist eine körperliche Reaktion, die viele Frauen tief verunsichert – und oft lange unerkannt bleibt. Allerdings, kaum jemand spricht darüber – die Scham ist meist groß. Die Frauen fühlen sich allein gelassen – oft nicht verstanden von Freundinnen, Ärzten und Therapeuten. Auch der Partner oder die Partnerin fühlt sich meist hilflos. Viele Frauen verschließen sich dann jeglicher Art von Intimität und Sexualität, weil sie sich schuldig fühlen, ihrem Partner etwas nicht geben zu können.
Beim Vaginismus ist Geschlechtsverkehr nicht möglich oder nur unter starken Schmerzen. Die Muskeln des Beckenbodens, die die Vagina umgeben, ziehen sich, beim Versuch etwas einzuführen, unwillkürlich zusammen. Manche spüren dabei Schmerzen, andere gar keine Öffnung mehr. Oft fühlt es sich an, als würde der Körper ein unwillkürliches „Nein“ sagen – obwohl innerlich ein Wunsch nach Nähe, Intimität oder Verbindung besteht. Auch beim Versuch, einen Finger oder ein Tampon einzuführen oder bei einer gynäkologischen Untersuchung macht die Vagina zu.
Vaginismus kann jede Frau betreffen – unabhängig von Alter und Lebensstil. Unterschieden wird in primären Vaginismus und sekundären Vaginismus. Während beim primären Vaginismus eine Penetration mit dem Penis bzw. anderen Objekten NIE möglich war, hat sich der sekundäre Vaginismus erst mit der Zeit entwickelt, wobei eine Penetration früher problemlos möglich war. Rund 30% der Frauen sind im Laufe ihres Lebens von primären oder sekundären Vaginismus betroffen.
Auch Dyspareunie – also Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Versuch, Geschlechtsverkehr zu haben – kann sich auf ähnliche Weise zeigen. In beiden Fällen geht es nicht um Willensschwäche. Der Körper reagiert aus einem inneren Schutzimpuls heraus – oft ohne bewusste Erinnerung daran, was ihn geprägt hat.
Sechs Bausteine auf deinem Weg
Meine Begleitung folgt keiner starren Methode, sondern einem gut abgestimmten Prozess. Ich habe für dich ein ganzheitliches Programm entwickelt, welches dich auf der körperlichen, der emotionalen und der kognitiven Ebene abholt. Die folgenden sechs Elemente bilden dabei die Grundlage.
- 1
Verstehen
Wir beginnen mit dem, was oft am meisten entlastet: dem Verstehen. Was genau ist Vaginismus? Was passiert bei Schmerzen beim Geschlechtsverkehr im Nervensystem und im Beckenboden? Dieses Wissen schafft Sicherheit – und bringt dich zurück in Verbindung mit dir selbst.
- 2
Mit Angst und Anspannung umgehen lernen
Wenn Schmerz oder Enge mit Angst verbunden sind, reagiert der Körper oft in alten Schutzmustern. Du lernst, wie du dich selbst beruhigen kannst – mit Atem, Achtsamkeit, körperlicher Orientierung und einfachen Tools zur Selbstregulation.
- 3
Den Beckenboden spüren und stärken
Dein Beckenboden ist kein Feind – sondern ein sensibles Zentrum für Schutz, Lust und Verbindung. In sanften Körperübungen lernst du, ihn differenziert zu spüren, Spannung zu lösen und ihn neu in deine Wahrnehmung zu integrieren.
- 4
Sanfte Anwendung von Dilatoren
Wenn du bereit bist, begleite ich dich beim Einsatz von Dilatoren. Mit Klarheit, Sicherheit und ganz in deinem Tempo. Du lernst, wie du den Zugang zu deinem Körper Schritt für Schritt wieder öffnen kannst – schmerzfrei und in Selbstbestimmung.
- 5
Nähe achtsam gestalten – auch mit Partner:in
Falls du in einer Beziehung bist, beziehen wir auf Wunsch auch deinen Partner oder deine Partnerin ein. Ihr lernt, Nähe und Intimität neu zu gestalten – mit Achtsamkeit, Kommunikation und gegenseitigem Respekt.
- 6
Dranbleiben und integrieren
Veränderung braucht Zeit. Ich begleite dich mit kleinen, machbaren Schritten auch zwischen den Terminen – mit Übungen für zuhause, Reflexionsimpulsen und Halt im Prozess.
Die Vaginismus Therapie begleitet dich auf einer ganzheitlichen Ebene – sie ist keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.
Welche Methoden integriere ich?
In der Vaginismus Therapie kombiniere ich fundierte sexologische und körperorientierte Ansätze, die sich in der Begleitung von Vaginismus und Dyspareunie bewährt haben:
- Sexologie & Sexocorporel: für funktionelles Beckenbodenverständnis und sexuelle Selbsterfahrung.
- Sexological Bodywork: zur Förderung von Selbstwahrnehmung, Selbstberührung und körperlichem Vertrauen.
- Somatic Experiencing® oder NARM: Trauma-Arbeit um alte Schutzmuster zu lösen.
- Beckenbodentraining: achtsam, funktional und angepasst auf das, was dein Körper gerade kann.
- Mentale & emotionale Ressourcenarbeit: damit du dich nicht nur körperlich, sondern auch innerlich sicher fühlen kannst.
- Integration des Partners (auf Wunsch): z.B. über das Wheel of Consent und Kommunikation.
All diese Methoden fließen abgestimmt auf deine Situation zusammen. Es geht nicht um Techniken, sondern um Begegnung – mit dir selbst und deinem Körper.
Mein Angebot
Ich biete dir einen sicheren Raum, in dem du dich nicht rechtfertigen musst. Alles, was wir tun, geschieht auf Augenhöhe – in deinem Tempo und in Verbindung mit dem, was dein Körper dir zeigt.
Ich arbeite nicht mit Druck, sondern mit Respekt. Nicht mit Zielvorgaben, sondern mit Stimmigkeit. Und ich glaube daran: Auch wenn dein Körper im Moment Schutz braucht – er kennt den Weg zurück in die Öffnung.
Ich begleite dich dabei.