Acting Methoden oder Schauspieltechniken sind mehr als Werkzeuge für die Bühne – sie sind Zugänge zum Körper, zu Emotionen und zum Menschsein. In meiner körperorientierten Begleitung fließen Methoden wie Meisner, Method Acting (Strasberg) und Chekhov als kraftvolle Impulse ein – besonders bei BühnenkünstlerInnen, PerformerInnen oder Menschen mit einem starken inneren Ausdrucksbedürfnis.
Ich unterrichte keine Schauspieltechnik. Aber ich nutze ihre Prinzipien – achtsam, körperbezogen und traumsensibel – um Menschen wieder in Verbindung mit sich selbst zu bringen.
Wenn Schauspiel in die Tiefe geht
Manche Techniken – insbesondere Method Acting (Strasberg-Technik) oder biografisch fundierte Rollenarbeit – öffnen emotionale Räume, die weit über das Spiel hinausgehen. Sie greifen auf eigene Erfahrung und Traumata zurück, um Emotionen authentisch zu transportieren. Für manche ist das befreiend, für andere überwältigend.
Gerade bei intensiven Rollen, körperlich-emotionaler Arbeit oder unverarbeiteten Themen im Hintergrund kann es passieren, dass sich SchauspielerInnen verlieren, statt sich zu finden.
In meiner Begleitung entsteht ein sicherer, körperorientierter Raum, in dem du dich mit dem zeigen kannst, was berührt wurde – nicht als Szene, sondern als du selbst.
So wird Schauspiel nicht zum Risiko, sondern zur Ressource.
Wie ich mit Acting Methoden arbeite
Ich verwende ausgewählte Elemente aus verschiedenen Techniken – nicht performativ, sondern prozess- und körperorientiert. Ziel ist nicht Darstellung, sondern Verbindung: mit dem Körper, mit Gefühlen, mit dem Jetzt.
Die Übungen sind achtsam eingebettet, individuell abgestimmt und orientieren sich an deinem Nervensystem, deinem Ausdruck, deiner Geschichte. Es geht nicht darum, etwas „richtig“ zu machen – sondern darum, wahrzunehmen, was lebendig ist, was sich zeigen möchte, und was integriert werden will.
Ich verwende hier bewusst den Begriff Acting – weil ich mich in meiner Arbeit nicht auf Darstellung konzentriere, sondern auf das, was im Moment wirklich geschieht.
Schauspiel bedeutet oft „etwas spielen“ – Acting bedeutet handeln, reagieren, echt sein. Genau darum geht es mir.
Was Meisner, Strasberg & Chekhov in Bewegung bringen können
Acting Methoden, wie Meisner, Strasberg und Chekhov, sprechen den Körper direkt an. Sie arbeiten mit Atem, Stimme, Emotion, Impuls und innerer Wahrnehmung – also genau den Ebenen, auf denen sich auch Schutzmuster, alte Prägungen oder Ausdrucksblockaden zeigen.
Indem wir lernen, präsent zu sein, uns authentisch auszudrücken, Gefühle zu verkörpern oder zwischen Rolle und Ich-Gefühl zu unterscheiden, entsteht Raum für Integration. Gerade für Bühnenmenschen, die sich oft zwischen Performance und innerer Wahrheit verlieren, kann das eine tiefe Form der Rückverbindung bedeuten.
Diese Impulse unterstützen unter anderem:
Meisner-Technik
„Acting is behaving truthfully under imaginary circumstances.“
Sanford Meisner
Herkunft und Ziel
Die Meisner-Technik wurde in den 1930er-Jahren von Sanford Meisner entwickelt – als Gegenbewegung zu intellektuellem, ausgedachtem Schauspiel. Meisner wollte weg von psychologischer Analyse – hin zu echtem Fühlen, echtem Zuhören, echter Präsenz.
Das Herzstück ist die Wiederholungsübung: Zwei Menschen spiegeln sich gegenseitig, ohne Ziel, ohne Bewertung. Daraus entsteht ein Raum unmittelbarer Resonanz, in dem Masken fallen und echter Kontakt entsteht.
Potenzial in der Selbsterfahrung
- Beziehung und Resonanz spürbar machen
- Echtzeit-Reaktion statt Maskenspiel
- Zugang zu Affekten über Beziehung
- Auflösung von sozialen Schutzmechanismen
In meiner Arbeit
Ich verwende Meisner-Elemente, wenn es um Kontakt, Selbstausdruck und Beziehung geht. Die Übungen sind kein Schauspiel, sondern ein Resonanzraum – besonders für Menschen, die gewohnt sind zu „funktionieren“ oder sich im Ausdruck verlieren.
Method Acting (Strasberg-Technik)
„The actor creates with his own experience.“
Lee Strasberg
Herkunft und Ziel
Method Acting, maßgeblich von Lee Strasberg entwickelt, geht davon aus, dass echtes Schauspiel aus der eigenen Biografie und eigenen Erfahrungen entsteht. Es arbeitet mit:
- Sense Memory (sinnlicher Erinnerung)
- Affective Memory (emotionaler Erinnerung)
Ziel war es, nicht zu „spielen“, sondern wirklich zu fühlen – mit innerer Wahrheit, aus dem eigenen Erleben.
Unterschied Strasberg / Meisner
Strasberg
- Innenarbeit über Erinnerung
- Fokus auf Vergangenheit
- Emotional tief – potenziell überwältigend
- Arbeit mit eigner Biografie
Meisner
- Außenarbeit über Kontakt
- Fokus auf Gegenwart
- Emotional spontan – ressourcenschonend
- Arbeit mit Momenten und Fantasie
In meiner Arbeit
Ich verwende Elemente aus dieser Technik – z. B. Sinneseindrücke oder innere Bilder – mit traumasensiblem Fokus. Kein Reinspringen in Trauma, sondern dosierte Aktivierung, körperlich verankert und ressourcengestützt.
Chekhov-Technik
„Don’t think of acting as an imitation. Think of it as transformation.“
Michael Chekhov
Herkunft und Ziel
Michael Chekhov, Schüler von Stanislawski, entwickelte eine imaginative, körperlich-energetische Form des Schauspielens. Statt biografischer Erinnerung arbeitete Chekhov mit Bildern, psychologischen Gesten und innerem Erleben.
Potenzial in der Selbsterfahrung
- Zugang zu unbewussten inneren Bildern
- Arbeit mit symbolischen Anteilen
- Erweiterung der Ausdrucksfähigkeit
- Energetische Klärung durch Verkörperung
In meiner Arbeit
Ich integriere Chekhov-Elemente, wenn es um innere Bilder, Symbolarbeit oder kreative Blockaden geht – etwa durch Bewegungsqualitäten oder Gesten. Besonders hilfreich, wenn Worte fehlen.
Für wen ist diese Arbeit geeignet?
Diese Form der Begleitung richtet sich besonders an:
Mein Angebot
Ich verbinde körperorientierte Begleitung mit Elementen aus der darstellenden Kunst – und integriere dabei mein Wissen aus der Trauma-Arbeit, aus NARM und Somatic Experiencing. Es geht nicht um Leistung oder Darstellung, sondern um spürbare Verbindung, emotionale Echtheit und einen sicheren Raum für das, was sich zeigen möchte.
Du musst keine SchauspielerIn sein. Aber wenn du eine bist – oder mit Körper und Stimme arbeitest – kann dieser Zugang dir helfen, dich nicht nur auszudrücken, sondern dich dabei selbst zu spüren.