Was ist Vaginismus?
Beim Vaginismus ist eine Penetration des Penis in die Vagina nicht möglich. Die Muskeln des Beckenbodens, die die Vagina umgeben, ziehen sich beim Versuch einer Penetration unwillkürlich zusammen.
Unterschieden werden Typ I und Typ II.
Vaginismus Typ I – Angst vor Verletzungen durch Penetration der Vagina:
- Angst vor dem, was von außen in den Körper hineinkommt.
- Der Geschlechtsverkehr erzeugt Angst vor Verletzung, Schmerzen, Zerstörung.
- Der Geschlechtsverkehr ist unmöglich bzw. nur unter starken Schmerzen möglich.
- Das Einführen eines Fingers, eines Tampons und/oder die gynäkologische Untersuchung (Einführen Spekulum/Ultraschall) sind ebenfalls oft nicht möglich.
- Der gesamte Körper wirkt verschlossen, angespannt und sich schützend.
Vaginismus Typ II – Probleme mit der Geschlechtsidentität:
- Angst vor dem, was aus dem Körper herauskommen könnte (Angst vor Schwangerschaft).
- Eine Mutterschaft ist nicht vorstellbar und löst oft existenzielle Ängste aus.
- Der Geschlechtsverkehr erzeugt Angst davor, erwachsen zu werden.
- Misstrauen allen Verhütungsmethoden gegenüber.
- Oft starke Bindung an den Partner und/oder an die Mutter – fehlende Autonomie und Entwicklung von Gefühl der Weiblichkeit.
Die Übergänge zwischen Typ I und Typ II sind fließend.
Außerdem wird in primären Vaginismus und sekundären Vaginismus unterschieden. Während beim primären Vaginismus eine Penetration mit dem Penis bzw. anderen Objekten NIE möglich war, hat sich der sekundäre Vaginismus erst mit der Zeit entwickelt, wobei die Penetration früher problemlos möglich war.